
22.04.25 – Blog Team
Kaum ist der letzte Schoko-Osterhase geschmolzen, beginnt die Diskussion aufs Neue: Wird Ostern abgeschafft? Muss der Hase jetzt „Frühlingsfigur“ heißen? Und warum scheint sich kaum jemand mehr für die eigentliche Bedeutung des Festes zu interessieren?
Zwei Dinge sind klar: Erstens, der Osterhase war nie ein kirchliches Symbol – er ist ein Brauch mit vielen Ursprüngen, vom Eierlegenden Fuchs in Thüringen bis zur Osterhenne im Elsass. Und zweitens, die Aufregung über angebliche Umbenennungen („woke Schokohasen“) ist ein klassisches Beispiel für populistische Ablenkungsmanöver. Laut Mimikama gibt es keine Belege dafür, dass die Industrie dem Osterhasen offiziell den Laufpass gegeben hat.
Fakt ist aber auch: Feiertage verlieren an Bedeutung. Das liegt nicht an „woken“ Ideen oder Migranten, sondern am gesellschaftlichen Wandel. Immer weniger Menschen sind in der Kirche, viele hinterfragen Traditionen oder füllen sie mit neuen Bedeutungen. Der erste Mai etwa war nie ein religiöser Feiertag – und wird trotzdem gefeiert. Auch Weihnachten hat seine Ursprünge in älteren Festen, bevor es zum christlichen Feiertag wurde.
Was wir daraus lernen können? Bräuche verändern sich. Aber statt Kulturuntergang zu rufen, können wir unsere Feiertage bewusst gestalten. Ob mit Passion im Fernsehen oder Eiersuche im Garten – Ostern bleibt, was du daraus machst.
Also: Lass dir den Hasen nicht madig machen. Und bleib wachsam, wenn jemand mit „Frühlingsfiguren“ Stimmung machen will. Denn echte Kultur braucht keinen Alarmismus – sondern Menschen, die sie mit Leben füllen.
Links
- https://www.youtube.com/watch?v=9hPfVV8V7Zc
- https://www.mimikama.org/traditionshase/
- https://www.dw.com/de/faktencheck-osterhase-sitzhase-schokolade-deutschland/a-72276372
- Bezug zu diesem Ursprungsartikel und der zugehörigen fb-Diskussion
https://www.rheinische-anzeigenblaetter.de/bruehl/c-nachrichten/feiertage-verlieren-immer-mehr-an-bedeutung_a341429


