Rubrik: Information, Medien, Migration

Warum wählen Menschen mit Migrationshintergrund die AfD – und welche gesellschaftlichen Gefahren birgt das?

23.12.24

Die AfD verfolgt das Ziel, sich von einer protestgeprägten Nischenpartei zu einer Volkspartei zu entwickeln. Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, bemüht sie sich zunehmend um die Stimmen von Menschen mit Migrationshintergrund. Diese Strategie wirkt auf den ersten Blick widersprüchlich, insbesondere angesichts der scharfen migrationskritischen Rhetorik und Forderungen der Partei. Doch es gibt spezifische Gründe und Zielgruppen, die die AfD in ihrer Kampagne fokussiert.

Laut dem Soziologen Özgür Özvatan liegt die Zustimmung zur AfD unter den traditionellen konservativen Wählergruppen bei etwa 20 bis 25 Prozent, was die Partei an ihre natürliche Obergrenze bringt. Um jedoch die für eine Volkspartei notwendigen 30 Prozent oder mehr zu erreichen, ist es entscheidend, neue Wählergruppen zu erschließen. Dazu zählen Menschen mit Migrationshintergrund, die heute etwa 42 Prozent der unter 20-Jährigen in Deutschland ausmachen. Speziell um diese Gruppe wirbt die AfD aktiv, insbesondere über Social-Media-Plattformen wie TikTok, deren Empfehlungsalgorithmen gezielte Botschaften an spezifische Zielgruppen senden.

Innerhalb der Menschen mit Migrationshintergrund gibt es Wählergruppen, die der AfD bereits nahestehen. Dazu zählen insbesondere Russlanddeutsche, die sich von der AfD repräsentiert fühlen. Aber auch türkeistämmige und muslimische Gruppen werden gezielt angesprochen. Dabei fokussiert die Partei auf spezifische Anliegen, wie Kritik an der sogenannten Frühsexualisierung in Schulen oder den Erhalt traditioneller Familienwerte. Besonders bei Migranten, die den politischen Islam in ihren Herkunftsländern kritisch erlebt haben, scheint die AfD erfolgreich zu sein. Diese Menschen teilen zwar eine muslimische Identität, fühlen sich jedoch durch migrationskritische oder islamkritische Haltungen nicht notwendigerweise abgeschreckt.

Die gezielte Ansprache von Migranten durch die AfD wirft jedoch Fragen auf. Wie können Menschen mit Migrationshintergrund eine Partei unterstützen, die durch Slogans wie „Der Islam gehört nicht zu Deutschland“ geprägt ist? Aus der Migrationsforschung weiß man, dass es innerhalb von Migranten-Communities oft Generationenunterschiede gibt. Menschen, die selbst eingewandert sind und Herausforderungen bei der Integration gemeistert haben, entwickeln mitunter migrationsskeptische Positionen. Sie empfinden neue Einwanderungswellen als ungerecht, da sie das Gefühl haben, dass spätere Generationen von Vorteilen profitieren, die ihnen selbst nicht zuteilwurden.

Eine wichtige Rolle in der Strategie der AfD spielt die digitale Kommunikation. Während etablierte Parteien wie die SPD und die Grünen als traditionelle Vertreter von Migrantenanliegen gelten, haben sie laut Özvatan einen großen Nachholbedarf in der digitalen Ansprache. Die AfD ist hier „mindestens zwei Schritte weiter“ und nutzt Social Media gezielt, um migrantische Zielgruppen zu mobilisieren, ohne ihre traditionelle Wählerschaft zu verprellen. Dank der Algorithmen von Plattformen wie TikTok bleibt die spezifische Ansprache an Migranten weitgehend unsichtbar für die übrigen AfD-Wähler, wodurch interne Konflikte minimiert werden.

Obwohl die Strategie der AfD, um Migrantenstimmen zu werben, erfolgreich sein könnte, bleibt sie ein zweischneidiges Schwert. Die Partei sendet nach außen widersprüchliche Signale: Einerseits werden migrantische Gruppen aktiv umworben, andererseits bleiben abfällige Äußerungen und Forderungen nach „Remigration“ ein zentraler Bestandteil ihrer Programmatik. Dennoch zeigt die Resonanz auf die Strategie, dass es innerhalb migrantischer Gemeinschaften Wähler gibt, die sich von etablierten Parteien nicht mehr repräsentiert fühlen und die AfD als Alternative betrachten.

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Quellen

Wie die AfD um Migranten wirbt – und sie zugleich verunglimpft

14. August 2024 — Sozialwissenschaftler Özgür Özvatan von der Humboldt-Universität sieht im Interview mit dem ARD-Politikmagazin „report München“ eine neue Strategie der AfD: „Seit dem letzten Sommer hat die AfD angefangen, aktiv um migrantische Stimmen zu werben, vor allen Dingen auf Social Media.

https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/wie-die-afd-um-migranten-wirbt-und-sie-zugleich-verunglimpft,ULMTffm
 

Die AfD auf Stimmenfang bei Migranten: Ein Soziologe ordnet ein

Grösste Gewinnerin könnte die Rechtsaussenpartei AfD werden. Mittlerweile wirbt die AfD gezielt um die Stimmen von Menschen mit Migrationshintergrund. Ein Soziologe erklärt, was die …

https://www.srf.ch/news/international/landtagswahlen-in-deutschland-die-afd-will-volkspartei-werden-und-wirbt-darum-um-migranten

Wieso die deutsche AfD gezielt um «Migrantenstimmen» wirbt

18. August 2024 — Mit ihrem Anti-Migrations-Diskurs zielt die AfD vor allem auf nationalistische Kreise. Gleichzeitig wirbt die Partei um Stimmen von Deutschen mit Migrationshintergrund. Das Gespräch mit dem…

https://www.srf.ch/audio/echo-der-zeit/wieso-die-deutsche-afd-gezielt-um-migrantenstimmen-wirbt


Wie die AfD um Migranten wirbt – und „Remigration“ fordert

2. April 2024 — Die AfD wirbt gezielt um Menschen mit Migrationshintergrund – dabei fordert sie in Teilen „Remigration“. Wie passt das zusammen?

https://www.zdf.de/nachrichten/politik/deutschland/afd-migranten-europawahl-krah-remigration-100.html

Die AfD und Migranten: Ein zynisches Doppelspiel? | BR.de

13. August 2024 — Özgür Özvatan, Institut für Sozialwissenschaften Humboldt-Universität Berlin Teil

https://www.br.de/fernsehen/das-erste/sendungen/report-muenchen/videos-und-manuskripte/afd-und-migranten-100.html

Experte erwartet „gewisse Unterstützung für die AfD“ unter Migranten

02. Dezember 2024 —

https://www.focus.de/politik/briefing/focus-interview-mit-politikwissenschaftler-andreas-wuest-experte-erwartet-gewisse-unterstuetzung-fuer-die-afd-unter-migranten-bei-der-bundestagswahl_id_260530916.html

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